Schalt´ dein Handy ab!
„Schalt` dein Handy ab! Unsere Abenteuer passen in keine WhatsApp!“
„Für dieses Lachen gibt es kein Emoji!“
„Die nächsten 10 Minuten gehören uns!“
Mit diesen Aufrufen startet der Eigenbetrieb Kindertagesstätten eine Plakat-Kampagne, damit Eltern und Pädagogen ihre Zeit mit den Kindern wieder mehr mit Worten und einem freien Blick gestalten.
Seit 11 Jahren sind Smartphones auf dem Markt und begleiten und steuern das Leben der Menschen heute so intensiv wie kaum ein anderes technisches Gerät. Ein Rückschritt ist nicht gewollt und nicht möglich – aber WIR gestalten die Zukunft und können mitentscheiden, wie und wann wir Smartphones nutzen.
Für viele Eltern ist der Blick ins Handy in der Kita oder auf dem Spielplatz normal. Jedoch brauchen Kinder für Ihre Entwicklung unsere ungeteilte Aufmerksamkeit und spürbares Interesse, denn Sprache der Kinder entwickelt sich im Dialog. Soziale Kompetenzen entwickeln sich durch gemeinsames Tun und Handeln. Wird unser Kontakt durch sogenannte „Technoferenzen“ (Unterbrechung der Kommunikation durch technische Geräte) gestört, zeigt sich das unter anderem in Entwicklungs- oder Verhaltensproblemen. In Berlin demonstrierte vor kurzem ein Junge gegen den Handykonsum seiner Eltern mit der Parole „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr nur auf´s Handy schaut!“. Eine aktuelle Studie[1] bestätigt: Störungen und Unterbrechungen durch technische Geräte lässt Kinder mit mehr Frustration, Hyperaktivität oder Wutanfällen reagieren. Gerade herausfordernde Situationen mit Kindern sind aber Momente, in denen Eltern häufig in die digitale Welt flüchten und zum Smartphone greifen – ein Teufelskreis.
Lassen Sie uns diesen Kreislauf durchbrechen: Kinder wollen von Ihrem Tag berichten. Nehmen wir uns die Zeit, die unseren Kindern zusteht. Freuen, Erzählen, Lachen wir gemeinsam und einer liebevollen Umarmung steht nichts im Weg!
[1] McDaniel, B.T./ Radesky, J.S. (2018): Technoference: Longitudinal Associations between Parent Technology Use, Parenting Stress, and Child Behavior Problems. In: Pediatric Research DOI: 10.1038/s41390-018-0052-6.