Sandra Frisch: „SprachKultur"

Sprache ist immer und jederzeit allgegenwärtig. Sprache ist Kulturgut. Sprache ist ein Spiegel der Gesellschaft. Wie setzen wir Sprache in unserem (pädagogischen) Alltag ein?

Sandra Frisch: „SprachKultur"

14.05.2019

Was bedeutet für jeden einzelnen das Wort „SprachKultur“? 

Sandra Frisch, Erziehungswissenschaftlerin und Projektleiterin der Forschungskita „Campus Kids“ an der Hochschule Merseburg, sammelte in ihrem Workshop Antworten auf genau diese Fragen, kam mit den Teilnehmer*innen ins Gespräch und manche müssen ehrlich zugeben, „Oh, das sage ich auch so, da habe ich auch noch nie drüber nachgedacht.“

Auf ihre erste Frage - „Was bedeutet für Sie „SprachKultur“?“ – kamen viele verschiedene Antworten zusammen, aber Wörter wie Wertschätzung, bewusster Umgang mit Sprache, im Dialog sein, Vielfalt und Feinfühligkeit fanden sich immer wieder auf den gelben Moderationskarten.

Zusätzlich zur Frage nach der „Sprach-Kultur“ diskutierten die Teilnehmer*innen auch  wie sie mit Kindern gut  in Kontakt kommen.

Was brauche ich dafür? Natürlich meine Stimme – Wörter – Sprache.

Wie würde es sich für Sie anfühlen, wenn Sie in ein Restaurant gehen und von hinten ganz unerwartet jemand kommt, Ihnen den Stuhl an die Beine schiebt und Sie kommentarlos somit zum Sitzen auffordert?

Welche Qualitäten braucht es also für eine gelingende „SprachKultur“?

Immer und jederzeit die sprachliche Begleitung meiner Handlungen, wäre die Antwort nach dem vorherigen Beispiel. Bleiben Sie neugierig auf das, was die Kinder zu berichten haben, schaffen Sie Anlässe für Gespräche in den unterschiedlichsten Alltagssituationen, bleiben Sie authentisch, reflektieren Sie sich selbst, aber auch andere, nehmen Sie Feedback Ihrer Kolleg*innen an, hinterfragen Sie die Kinder und sich, spielen Sie, behalten Sie das Kind in sich, nutzen Sie die Kompetenzen Ihrer Kolleg*innen, fordern Sie Austausch ein, auch mit den Eltern, schnappen Sie sich ein Buch und lesen Sie vor, seien Sie mutig für Neues, experimentieren Sie mit den Kindern, bauen Sie Bindung und Beziehung auf, handeln Sie gemeinsam mit den Kindern Kommunikationsregeln aus, seien Sie sich bewusst: Sie sind Vorbild!, setzen Sie Sprache bewusst ein und vor allem:

Nehmen Sie sich Zeit!

Diese Antworten stellen nur einen Querschnitt der vielen Ideen dar, die zusammengetragen wurden. Nun bleibt zu hoffen, dass aus den Ideen für eine gelingende „SprachKultur“ nun Wirklichkeit wird.

Es wäre ein voller Erfolg, demnächst in jeder Kita einen vielfältigen  und bewussten Umgang mit Sprache zu spüren.